Loge zu den drei Linden in Nürtingen besichtigt das Bergwerk West der Deutschen Steinkohle AG in Kamp-Lindfort
Am 6. Oktober 2003 besichtigte die Loge das Bergwerk West der Deutschen Steinkohle AG in Kamp-Lindfort. Schon um 6 Uhr 30 mussten wir in Nürtingen losfahren, um rechtzeitig um 13 Uhr 30 Kamp-Lintfort zu sein.
Unser Führer, Herr Dipl.-Ing. Michael Niehaus, gab uns zunächst einen ersten - theoretischen -Vorgeschmack auf das, was uns unter Tage erwarten sollte. Dann hieß es sich vollständig neu einkleiden. „Bergmannsmäßig“ ausstaffiert mit Grubenhelm und -lampe, CO2-Notretter, Bergstiefeln und Schienbeinschoner fuhren wir dann in 2 ½ Minuten (8m/sek.) ca. 1000 Meter tief in den Schacht des Bergwerks „Friedrich-Heinrich“ mit anderen Bergleuten ein. Unten empfing uns eine für uns „Süddeutsche“ unwirkliche Umgebung: dunkel, feucht-warm, heftige Wetter (Winde), Grubenlampen, Transportzüge unter der Decke aufgehängt verlaufend, dies waren die ersten Eindrücke.
Zunächst ging es über unterschiedlich hohe Gänge, durch Wettertüren, die der Lenkung des Frischluftstroms dienen, zu der Stelle an der in einem Monat eine neue Abbauanlage in Betrieb gehen soll. Auf ca. 430 Meter Strebbreite wird dann in einem Arbeitsgang auf 2, 20 Metern Höhe und 80 cm Tiefe die Steinkohle aus dem Berg geschnitten und abtransportiert. Die Abmessungen dieser Maschine sind gewaltig: über 280, jeweils 18 Tonnen schwere, Schilde (je Stück ca. 75.000 €) schützen die Abbaumaschine und die an ihr arbeitenden Bergleute. Dabei werden die Schilde nach jeder Durchfahrt des Abbaugeräts mit diesem ca. 80 cm nach vorne versetzt. So arbeitet sich dieser gewaltige „Kohlenfresser“ durch den Berg. Die Kohle wird durch Förderbänder aus dem Berg geschafft und in die Aufbereitung verbracht, wo sie dann sowohl für die Verwendung in Kraftwerken, oder aber zur Stahlerzeugung aufgearbeitet wird.
Danach gingen wir über teilweise niedrige Gänge zu einer Stelle, an dem der Abbau schon erfolgte. Allein wie die Maschine die Kohle aus dem Berg schneiden zu sehen war beeindruckend. Erst durch den Besuch vor Ort wurde einem klar, welch harte Arbeit - trotz des Einsatzes modernster Technik - der „Kumpel“ auch heute noch zu leisten hat. Das Bergwerk West beschäftigt heute (noch) ca. 3900 Mitarbeiter und fördert ca. 3,5 Mio. Tonnen Steinkohle jährlich. Unterirdisch hat das Bergwerk ein Streckennetz von 126 km, bei einem Grubenfeld von 188,5 qkm.
„Kohlrabenschwarz“, verschwitzt und geschafft kamen wir gegen 18.00 Uhr wieder an die Oberfläche, worüber der eine und andere unserer Gruppe sicher nicht undankbar war. Bei einem kräftigen Vesper konnten die Eindrücke dann nochmals erörtert werden. Alle Mitglieder der Loge die an der Führung durch Herrn Nienhaus und seinen beiden Kollegen teilgenommen hatten waren beeindruckt und bedanken sich nochmals herzlich mit einem „Glück Auf“ bei ihnen und der Deutschen Steinkohle AG für diesen Besuch.
Für diejenigen, die mehr darüber wissen wollen, nachfolgend die Internetadresse der DSK : www.deutsche-steinkohle.de